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Bugatti, Molsheim, 1998-Heute, Enzyklopädie

1998-Heute Bugatti Automobile S.A.S., Molsheim, Frankreich

Ettore Arco Isidoro Bugatti wurde 1881 in Mailand geboren. Seine ganze Familie hatte irgendwie mit Künstler zu tun. So wurde wohl auch Ettore zum Künstler, wenn auch ein anderer als die in seiner Familie. 1909 machte sich Bugatti im Automobilbau selbstständig. Als Firmensitz wurde stets Molsheim angegeben, dies war vor dem Ersten Weltkrieg noch Deutschland und kam erst danach zu Frankreich. Bugatti wird aber stets als französischer Hersteller angesehen. 1956 stellte Bugatti die Fahrzeugproduktion ein und führte den Betrieb als Reparaturwerkstätte bis 1963 weiter. Alles was noch übrig war kauften später die renommierten Bugatti Sammler „Gebrüder Schlumpf“ aus Mulhouse auf, welche Heute noch eine der grössten Bugatti Sammlungen aufweisen. 1988 wurde der Erste Versuch unternommen Bugatti als Marke zu reanimieren. In Italien übernahm Romano Artiolli die Namensrechte von Bugatti und gründete die „Bugatti Automobili S.p.A.“ in Campogalliano. Zum erstaunen aller wurden tatsächlich etwas über Hundert Exemplare des Superspotwagens EB 110 gebaut. Die Rezession der 90er Jahre zwang Bugatti jedoch 1995 zu einem Produktionstop und 1998 zur Auflösung der Firma. Der VW Konzern sicherte sich die Namensrechte und gründete 1998 die „Bugatti Automobiles S.A.S.“ in Molsheim. Die EB 110 Produktionsanlagen und Fahrzeugrestanzen sicherte sich die deutsche Sportwagenschmiede Dauer, die sie 2011 an die „Toscana Motors GmbH“ weiter verkaufte. VW gab sofort ein Concept Car bei Italdesign-Giugiaro in Auftrag und präsentierte auf dem Pariser Salon den Bugatti EB 118 mit einem 6.25-Liter, 18-Zylinder Motor und 555 PS Leistung. 1999 folgten gleich diverse Concept Cars die jeweils die gleiche Motorisierungen wie der EB 118 aufwiesen. In Genf stand der EB 218, in Frankfurt an der IAA der 18.3 Chiron und schliesslich in Tokyo der Veyron EB 18.4. Im Jahr 2000 folgte in Detroit ein weiteres Concept Car, der EB 16/4 Veyron. 2001 gab der VW Konzern die Entwicklung zur Serienreife des EB 16/4 Veyron bekannt. Die vorgegebenen Eckdaten des neuen Super Sportwagen waren nun auch klar, 16 Zylinder, 407 km/h und 1001 PS. Damit sollte der 2001 nun als Bugatti Veyron EB 16.4 vorgestellte Wagen das Mass aller Dinge werden und 2003 in Produktion gehen. Der VW Konzern gab Unmengen an Gelder für die Entwicklung des neuen Prestigeprojektes Bugatti Veyron aus und doch traten massive Konstruktionsprobleme auf. Das Getriebe hielt der geballten Kraft des 16 Zylinder Motors nicht stand und die Geschwindigkeiten über 300 Km/h konnten nicht realisiert werden, da der Veyron die Bodenhaftung verlor. Der Produktionsstart musste dadurch auf das Jahr 2005 verschoben werden. Allerdings hat die Konkurrenz nicht geschlafen und ging nun mittlerweile mit stärkeren Modellen in Serie (Bristol Fighter ab 2004 mit 1026 PS und Koenigsegg CC-Reihe bis 1031 PS), sodass der Veyron „nur“ noch mit der Geschwindigkeit Punkten konnte (über 400 Km/h, Koenigsegg 387.7 Km/h, beide im 2005). 2009 zeigte Bugatti mit dem Concept Car 16C Galibier wie eine Oberklasse Limousine von Bugatti aussehen könnte, die Serienfertigung wurde jedoch nicht in Erwägung gezogen. Man mass sich weiter mit den Besten der Besten und übertrumpfte 2010 den Koenigsegg mit dem überarbeiteten Veyron 16.4 Super Sport der mittlerweile 1’200 PS aufwies und 431.032 Km/h schnell war. 2013 stellte Bugatti dem Coupé Veyron 16.4 ein Roadster Namens Veyron 16.4 Grand Sport zur Seite und stellte den neuen Geschwindigkeitsrekord für Roadster auf, 408.84 Km/h. Dies wurde mit dem auf Acht Stück limitierten Sondermodell „Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse World Record Car Edition“ gefeiert. 2015 war für den Veyron 16.4 nach 450 Exemplaren das Produktionsende gekommen und Bugatti präsentierte mit dem „Vision Gran Turismo“ einen möglichen Nachfolger. 2016 nahm Bugatti den Nachfolger Chiron in Produktion, von welchem 500 Stück hergestellt werden sollen, selbstverständlich mit einer erneuten Spitzenleistung von 1’500 PS. 2018 kam bereits das nächste Modell der Divo mit gleichem Antrieb aber höherer Querbeschleunigung und limitiert auf 50 Exemplare. 2019 präsentierte Bugatti gleich Zwei neue Modelle, der als Einzelstück konzipierte „La Voiture Noire“ und der auf 10 Stück limitierte und 1’600 PS starke Centodieci. Aber irgendwie hinkt Bugatti der Konkurrenz hinterher. Der neue Koenigsegg Jesko Absolut von 2020 soll auf über 500 Km/h Spitzengeschwindigkeit kommen und der 2020 in Serie gegangene Pininfarina Battista, weist eine Motorleistung von 1900 PS auf. Doch auch das wird vom kroatischen Rimac C-Two mit 1’914 PS noch getopt! Sind das Werte die noch übertroffen werden können? Koenigsegg gab bekannt, dass sie keine schnelleren Fahrzeuge als der Jesko Absolut bauen werden. Was ist von Bugatti als nächster Rekordwert zu erwarten? Die Zukunft wird es zeigen.

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