Opel, Rüsselsheim 1898-Heute, Enzyklopädie
Opel Automobile GmbH, Rüsselsheim, Deutschland, www.opel.com
Die 1863 gegründete Adam Opel AG stieg erst nach dem Tod des Firmengründers in die Automobilproduktion ein, denn Adam Opel wollte nie Automobile bauen. Adam Opel produzierte davor Nähmaschinen und ab 1886 im grossen Stile Fahrräder. Die Witwe Sophie Opel willigte nach langem drängen ein, auch die Produktion von Automobilen aufzunehmen. Dafür wurde Herr Lutzmann eingestellt, welcher den Opel Patentmotorwagen “System Lutzmann” konstruierte und 1897 in Berlin präsentierte. 1898 konnte bereits die Produktion aufgenommen werden. 1902 konnte eine Zusammenarbeit mit Darracq verkündet werden, was den Opel-Darracq 30/32 PS hervor brachte. In den 1910er Jahren probierte Opel sich als erster Hersteller in der Stromlinienform und konnte dafür Max Lochner verpflichten. 1924 stattete Opel seine Werkshallen mit Fliessbändern aus und folgte dem französischen Hersteller Citroën. Aber nicht nur mit den Fliessbändern, Opel kopierte den Citroën 5CV praktisch bis auf die letzte Schraube und bot ihn als Opel 5PS an. Die Kühlerform und die Farbe waren der einzige Unterschied. Dies führte zu einem Plagiatsstreit mit Citroën, den Opel vor deutschen Gerichten gewann. Begründung: die Kühlerform und die Farbe des Wagens seien nicht identisch mit dem Citroën. Da Opel seine Fahrzeuge grün lackierte und Citroën in Zitronengelb, entstand vermutlich auch die Redewendung, “das selbe in Grün”. 1928 hatte Opel sich einen Marktanteil von 44% erarbeitet und galt als grösster deutscher Automobilhersteller. 1929 verkauften Wilhlem von Opel und sein Bruder Friedrich Opel 80% der Firmenanteile an GM (General Motors). Bis 1931 übernahm GM schrittweise die Restlichen Firmenanteile. Nach dem 2. Weltkrieg wurden zu erst alte Fahrzeuge repariert, während die Opel Kadett Produktionsanlagen den Russen in die Hände vielen und nach Russland verfrachtet wurde. Daraus entstand der erste Moskwitsch, 400. Schnell investierte jedoch GM wieder viel Kapital und konnte mit dem Olympia Rekord und den KAD (Kapitän/Admiral/Diplomat) Typen viel Erfolg verbuchen. Auch der alte Namen Kadett kam wieder ins Modellprogramm zurück und so konnte man eine breite Modellpalette präsentieren. Mit dieser Modellpalette erstarkte der ehemalige Marktführer wieder zur Nummer 1 um in den 80er Jahren langsam nieder zu gehen. Die Ölkrise setzte Opel arg zu und so verabschiedete sich Opel immer mehr von gehobenen Fahrzeugen zu günstigeren Verbrauchswagen. In den 90er Jahren wurde überall gespart wo man nur konnte und das zeigte sich in der Qualität. Opel stürzte weiter ab, jetzt auch mit massiven Qualtitäts und Rostproblemen. Der Ruf war ruiniert. GM pumpte Ende der 90er Jahre viele Milliarden Dollars in die Marke Opel, um das Ruder rum zu reissen. Opel war aber nicht der einzige Sorgenfall im GM Marken Dschungel. Saab wurde 2010 an Spyker verkauft und Opel sollte an Magna-Steyr verkauft werden. Die deutsche Regierung blockierte aber das Magna-Steyr Geschäft und so blieb vorerst GM Besitzer von Opel. Jedoch nur infolge massiver Zusicherung von Investitionen des deutschen Staates. 2016 sah GM, trotz der Einstellung von Chevrolet im Europageschäft, keinen wirtschaftlichen Erfolg mehr und es wurden neue Verkaufsverhandlungen aufgenommen. PSA war der neue Kaufinteressent und bekam im August 2017 den Zuschlag. Aktuell gehört Opel/Vauxhall nun zum Peugeot Konzern, während General Motors in Europa nicht mehr aktiv tätig ist.