ZL, Saint-Aubin, 1907-1908, Enzyklopädie
1901-1902 Zürcher & Lüthi & Cie. SA, Saint-Aubin, Schweiz
1902-1924 SA Fabrique de Moteurs et de Machines ZL, Saint-Aubin, Schweiz
Die Marke ZL (oder auch Zedel) hatte ihren Ursprung in Ernest Zürcher der 1896 eine Werkstatt in Neuenburg eröffnete. Bereits 1897 produzierte er als erster Schweizer Unternehmer Motorradmotoren. Die Motorradmotorfabrikation war sehr erfolgreich und er schloss sich 1901 zusätzlich mit Hermann Lüthi zusammen. Dadurch entstand die Firma “Zürcher & Lüthi & Cie SA” in Saint-Aubin. Ein Jahr später zog sich Lüthi aus dem Geschäft zurück und die Firma nannte sich in “SA Fabrique de Moteurs et de Machines ZL” um. Um die französischen Zollschranken zu umgehen gründete Ernest Zürcher in Pontarlier eine Zweigniederlassung. 1905 schloss ZL das Werk in Saint-Aubin. Doch bereits 1907 übertrug Ernest Zürcher die Leitung des Werkes in Pontarlier an Samuel Graf und Zürcher kehrte nach Saint-Aubin zurück. Zürcher errichtete in Saint-Aubin ein neues Werk und baute Motoren, Motorräder und Automobile. Bereits 1908 endete die Automobilproduktion in Saint-Aubin. Die Motoren wurden als “Zürcher” vermarktet, die Schweizer Fahrzeuge als “ZL” und die aus französischer Produktion als “Zedel” (welche jedoch teilweise auch das ZL auf dem Kühler zierte). Zürcher lieferte seine Motoren auch an bekannte Schweizer Automobilmarken wie Alcyon, Egg oder Yaxa. Später entstand noch ein Werk in Courbevoie bei Paris. 1924 verkaufte Zedel das Werk in Pontarlier und Courbevoie an den Schweizer Konstrukteur Jérôme Donnet, woraus die Marke Donnet-Zedel entstand und zu einem der grössten französischen Automobilmarken der 20er-Jahren aufstieg. 1928 entfiel der Beinamen Zedel und 1934 wurde aus Donnet, die bekannte Firma Simca.